04.03.2009

Friedhofspark Pappelallee

Pappelallee 16-17, 10437 Berlin
Öffnungszeiten:

Sommer: 8-18 Uhr Winter: 9-16 Uhr

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Gegenüber dem Finanzamt, direkt von der Pappelallee, geht ein kleiner Park ab, der auf den ersten Blick wie ein Friedhof anmutet und richtig, der Friedhof der

Freireligiösen Gemeinde zu Berlin e.V. wurde Anfang der 90er Jahre zu einem Park umgestaltet. Grabsteine von Persönlichkeiten des vorigen Jahrhunderts (u.a. Agnes

Wabnitz, Frauenrechtlerin; Wilhelm Hasenclever, 2. Vorsitzender der SPD; Heinrich Roller, Erfinder der Stenographie und vieler anderer) wurden gestalterisch platziert.

Würden auf der Weise nicht Leute liegen, auf dem Spielplatz nicht Kinder toben, man würde gar nicht hinauf gehen.
Da wir jedoch schon oft Gast von Kindergeburtstagen waren, ist uns der Ort inzwischen als Freizeitstätte vertraut. Da der Park gepflegt wird und Abends verschlossen

ist, behielt er bisher sein angenehmes Äußeres.

Das Friedhofstor ist zur Parkseite hin mit der Sentenz überschrieben:

Schafft hier das Leben
gut und schön,
kein Jenseits ist,
kein Aufersteh'n.

Die Freireligiöse Gemeinde wurde 1845 von der innerkirchlichen Opposition der preußischen Hauptstadt als Abgrenzung zur bestehenden katholischen

Kirchengemeinschaft gegründet.
1934 lösten die Nationalsozialisten die Freireligiöse Gemeinde auf und beschlagnahmten ihr Vermögen; dabei wurde auch der Friedhof verstaatlicht. Nach dem Zweiter

Weltkrieg gehörte der Stadtbezirk Prenzlauer Berg zu Ostberlin. In der DDR wurde die Freireligiöse Gemeinde nicht wieder gegründet, so wurde der Friedhof an der

Pappelallee zum städtischen Friedhof. Bis 1969 wurde noch bestattet, danach wurde der Friedhof geschlossen.
Mit der Deutschen Wiedervereinigung ist der Friedhof wieder im Besitz der Gemeinde, die ihn ab Anfang der 1990er Jahre zu einem Park umgestalten ließ. Nach

Restaurierungsarbeiten an insgesamt 35 bis dahin erhaltenen Grabmälern wurde der Friedhof am 24. März 1995 als öffentlicher „Friedhofspark“ seiner Bestimmung

übergeben. Die Kombination von historischen Zeugnissen mit öffentlicher Nutzung wurde noch im selben Jahr mit dem Gustav-Meyer-Preis ausgezeichnet.