24.01.2010

Anti-Kriegs-Museum

Brüsseler Str. 21, 13353 Berlin
Tel. 030-454901
www.anti-kriegs-museum.de

Öffnungzeiten:
tägl. 16-20 Uhr
Eintritt frei!

1 Kommentar:

agentberlin hat gesagt…

Das Museum öffnet für unangemeldete Besucher erst um 16 Uhr, da ja nur ehrenamtliche Mitarbeiter die Betreuung gewährleisten. Um so herzlicher war die Begrüßung und die Führung durch die Ausstellung. Wenn man die Fakten erfährt, das das Museum aus Eigeninitiative gegründet wurde, hört wie der Gründer sagt: »Deutschland ist eine Republik - dachte ich.
Deutschland will den Frieden - dachte ich.
In einer Republik des Friedens muss es doch auch ein Friedens-Museum geben - dachte ich.
Da aber die pazifistische Republik kein Geld für ein solches Friedenswerk hatte (ein Panzerkreuzer war nötiger und teurer), kam ich auf den dummen Gedanken, ein 'Anti-Kriegs-Museum' zu errichten: im Mittelpunkte Deutschlands, im Herzen Preußens, im Zentrum Berlins (Fünf Minuten vom Polizeipräsidium).«, spürt man großen Respekt vor diesem Mut. Wenn man dann erfährt, das das Museum im Zuge des Nato Doppelbeschlusses neu gegründet wurde, wieder in Eigenregie, fragt man sich schon, ob es nicht wichtig und richtig wäre, die Idee dieses Museums von Bürger und Staatsseite kräftig zu unterstützen. Das Anti-Kriegs-Museum ist assoziiertes Mitglied der War Resisters International (WRI), die in einem Ausschuss für weltweite Abrüstung bei den UN vertreten ist. Die WRI fußt seit 1921 auf folgender Erklärung: »Krieg ist ein Verbrechen gegen die Menschheit. Wir sind daher entschlossen, keine Art von Krieg zu unterstützen und für die Beseitigung aller seiner Ursachen zu kämpfen«. Ein Satz, der an Aktualität nichts eingebüßt hat. Ich finde, ein Museum in der Nähe des ersten Standortes, wäre ein wichtiges Zeichen aus Berlin an die Welt, das wir auch im neuen Jahrtausend die Erinnerung an die Geschichte des letzten Jahrhunderts in unserem Bewusstsein wach halten.
Mein Sohn hat zum ersten Mal einen Luftschutzraum in einem alten Berliner Keller gesehen. Er durfte eine Gasmaske überstreifen, er sah ein Behältnis für Babys, das diese vor Rauch und Ruß schützen sollte. Er sah die Bilder von Berliner Häusern, die wie verfaulte, hohle Zähne in der Landschaft standen, und dies, soweit das Auge reichte. Für ihn unvorstellbare Bilder, die zum Nachdenken und Fragen stellen anregen.
Wenn man aus dem Keller zurück in den Ausstellungsraum kommt, steht man vor einer Vitrine mit Kriegsspielzeug aus dem letzten Jahrhundert. Zu sehen sind auch Computerspiele auf deren Cover Soldaten und Panzer durch Straßen fahren und ordentlich durch die Gegend ballern. Wir tauschten nur einen Blick aus und ich war froh, den weiten Weg in das kleine Museum im Wedding gefunden zu haben.